Donnerstag, 25. Juni 2015

Hannah Ben - Geroge & Joshua (Rezension)

Du behandelst alle gleich, ist das nicht irgendwie grausam?




George und Joshua, der aktuelle Jugendroman von Hannah Ben, die uns zuvor schon mit der Geschichte über Chris & Sara überzeugte, liefert einiges an Input - zum Beispiel die Frage: Wie geht man als herzensguter und angepasster Mensch damit um, wenn einen jemand völlig ohne Grund nicht leiden kann? Und wie reagiert man, wenn einen alle ansehen, als wäre man jemand anders?

George Saphir besucht die christliche Klosterschule St. Antonia, wo er auch auf den zugeknöpften Joshua trifft, als dieser neu in seine Klasse kommt. Obwohl sich normalerweise jeder gut mit George versteht, weil man ihn einfach liebhaben muss - sieht Joshua das anders. Er wirft ihm sein Gutmensch-sein vor und die beiden geraten immer wieder aneinander, naja, mehr oder weniger, da man mit George, der sich immer für alles die Schuld gibt, nur sehr schwer aneinandergeraten kann. 

Das Buch befasst sich subtil mit den Themen von Verlust und Erwachsen-werden und das einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel und ist deshalb empfehlenswert für junge Leser, die sich gerade inmitten der Phase befinden, in der sie nach sich selbst suchen, genauso aber für Leser von 20 und 20+, da es ihnen sicher helfen kann, einen Einblick in die Denkweise von jungen Menschen zu bekommen.

Hannah Ben schafft es gekonnt mit ihrer Sprache uns die Innenwelt von George nahezubringen und so macht es einfach Spaß, den Kleinen durch das Buch beim Erwachsen-werden zu verfolgen. Denn George macht eine Veränderung durch und lernt für sich selbst und für's Leben. 

Das Cover überzeugte mich von Anfang an. Zum einen weil es nicht direkt mit Personen arbeitet und einem so noch die Fantasie bleibt, sich George und Joshua vorzustellen und zum anderen, weil es mit dem Klavier zart auf etwas hinweist, dass im Buch sehr wichtig wird, im Klappentext aber nicht auftaucht. So schlägt Hannah Ben eine gute Verbindung zwischen Einband und Geschichte. Da außerdem sehr unaufdringliche Farben verwendet wurden, um dieses Cover zu gestalten und das perfekt zu George passt - unaufdringlich und sanft - halte ich das komplette Werk mit diesem Cover für sehr schön abgerundet.

Einen kleinen Abzug gebe ich, weil ich als Christin nicht wirklich von George's Gläubigkeit überzeugt wurde. Das war mir nicht tiefgründig genug.

Trotzdem ein gelungenes Jugendbuch und eine ABSOLUTE KAUFEMPFEHLUNG für alle, die sich schon immer gefragt haben: "Was passiert, wenn du alles richtig machst - und dann kommt einer und kritisiert dich trotzdem?"













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