Mittwoch, 18. November 2015

Selfpublishing ist wie ein DSDS-Casting [oder: Die Schattenseiten des Selfpublishing]

Was ist Selfpublishing?


Selfpublishing kommt aus dem Englischen und bedeutet eigentlich nur soviel wie "Selbstverlegend", sprich: Man hat keinen Verlag und bringt das Buch in Eigenregie heraus.


Mein Weg zur SPlerin


Als ich mit dem Schreiben angefangen habe, habe ich mir über so etwas überhaupt keine Gedanken gemacht, ich wusste noch nicht einmal, dass es so eine Möglichkeit gibt.
Klar war: Du kannst es gern bei einem Verlag probieren, aber die bekommen täglich TAUSENDE von Entwürfen und Skripten, da gehst du unter.
Selbst mit einem guten Buch.
Sei also nicht allzu enttäuscht, wenn es nicht klappt.
Als ich meinen Debütroman beendet habe, schrieb ich dann aber trotzdem den ein oder anderen Verlag an und siehe da: Ich bekam sogar eine Antwort. Und die war auch noch alles andere als negativ.

»Sehr geehrte Frau Otto,
wir können uns eine Zusammenarbeit mit ihnen sehr gut vorstellen.
«

Ich strahlte.
Leider stellte sich bald heraus, dass ich mit den Betreibern des Verlags mal so gar nicht auf einer Wellenlänge war. Ich fühlte mich als Autor nicht ernst genommen und hatte überhaupt kein Mitspracherecht. Zuerst hielt ich das für normal, aber heute weiß ich, dass es auch anders geht.
Jedenfalls suchte ich nach einer Möglichkeit, aus dem Autorenvertrag zu entkommen.
Mittlerweile hatte ich Kontakt zu einigen anderen Jungautoren, die mir vom Selfpublishing erzählten und dann stand für mich fest: Ich wollte es allein versuchen.
Also trat ich einer Gruppe von SPlern bei, die mir auch heute noch gute Freunde und Hilfe sind und arbeitete mich mehr oder weniger fleißig in die Grundlagen ein.
Eigentlich fand ich es ziemlich cool, so frei zu sein. Ich konnte mein Cover selbst bestimmen, wer meine Testleser sind und habe dabei ganz großartige Menschen kennengelernt.
Das Marketing erwies sich als eine der schwierigsten Aufgaben, zumindest für mich. Wieder war ich auf andere Leute angewiesen und Menschen von mir überzeugen - das konnte ich noch nie.
Das alles verlieh meiner ach so aufblühenden SPler-Karriere dann einen Dämpfer und ich überlegte eine Weile herum.
Soll ich überhaupt veröffentlichen?
Vielleicht schreibe ich einfach nur für mich.
Doch ich beschloss, dass Aufgeben keine Option ist und klemmte mich wieder dahinter. Ich fand für mich selbst heraus, dass es am SP nicht nur rosige Seiten gibt.


Das Pro und Con am S & P


Natürlich, es ist einfach unfassbar was manche Autoren ganz ohne einen Verlag erreichen. Wenn man über die ganze Arbeit nachdenkt, der sie neben dem Schreiben noch nachgehen - Marketing, Covergestaltung, Formatierung, blah.
Aber es ist Fakt, dass die überall aus dem Boden sprießenden Angebote für Möchte-gerns auch die Super-Autoren aus ihren Löchern lockt. Mal salopp gesagt, kann heutzutage "jeder Idiot" ein Buch veröffentlichen, auch wenn es teilweise weder lektoriert, noch korrigiert ist und gute Schmöker gehen dann schon einmal unter.
Das ist dann ein bisschen wie beim DSDS-Casting.
Unter all dem SP-Schmarrn gibt es vielleicht drei, vier gute Werke und der Rest ... ist wie ein Cover von Whitney Houston, dargeboten vom siebzehnjährigen, pickligen Ralph-Eberhardt dem die Musik nach einem TRAGISCHEN Schicksalsschlag ins Leben zurückgeholfen hat.
I will always ... CUT MY EARS OFF.
Und ich vermute, dass genau dort das Problem liegt.
Das ist der Grund, warum SPler so verschrien sind.
Eigentlich kann man wirklich stolz sein, wenn man alles allein geschafft hat und es gibt wirklich viele, tolle SPler. Marah Woolf, Laura Newman, Hannah Ben - um nur Einige zu nennen. Aber es ist eben auch Fakt, dass das, was normalerweise ein Verlag an Vorsortierung unternimmt, beim SP niemand macht. Hier kann jeder sein Buch auf den Markt werfen, egal wie furchtbar formatiert und voller Rechtschreibfehler es auch ist.
Und da diese Fälle nun eben überwiegen, fällt ein schlechtes Licht auf jeden Selfpublisher-Autor da draußen.
Du sagst, du bist Autor und dein Gegenüber fragt "Bei welchem Verlag" - wenn jetzt das SP-Wort fällt, wirst du schief angesehen. "Ach so, du machst das selbst. Cool."


Blogger um Hilfe bitten


Natürlich ist man als Selbstveröffentlicher auch vor allem auf Leser angewiesen, damit man mit seinem Marketing überhaupt die Mauern an Kritzelkram durchbrechen kann. Und dafür sind Buchblogger nun einmal die beste Anlaufstelle.
Ich war bisher ziemlich unsicher, was das Anschreiben und um Lesemeinung bitten betrifft.
Klar, eigentlich geben wir uns gegenseitig etwas: Ihr liebt es zu lesen, ich habe das Buch.
Aber ich bin ziemlich sicher, dass die weitgefasste Meinung eher die ist, dass wir SPler den Bloggern ziemlich auf die Nerven gehen (was ich irgendwie auch verstehen kann.)
Die meisten haben eine vorgefertigte E-Mail mit der sie den Blogger anschreiben, den Fehler habe ich anfangs selbst gemacht. Aber es ist klar, dass das nicht funktioniert.
Warum sollte mir der Blogger helfen, wenn ich mir nicht einmal die Zeit nehme seinen Blog zu würdigen? In dem steckt nämlich ebenfalls sehr viel Arbeit. Solche E-Mails werden also meistens schon aus Prinzip ignoriert.
Und da fühle ich mich ein bisschen festgefahren. Denn genauso wie es wirklich arrogante SPler gibt, die das Gefühl haben es bräuchte nur eine Standart-Mail a lá "Eigentlich interessiert mich dein Blog kein Bisschen, aber NATÜRLICH HABE ICH IHN GELESEN ... wie hieß er noch gleich?", genauso gibt es die arroganten und unfreundlichen Blogger, die sich für das Größte halten, weil der Autor auf sie angewiesen ist.
Vielleicht sollten sich einfach beide Seiten wieder daran erinnern, dass wir das alles aus Liebe zum Schreiben machen und nicht, weil wir uns so gern einen Konkurrenzkampf liefern.
Blogger lieben es zu lesen und zu schreiben. Sie sind ehrlich und geben ihre Meinung unverblümt wieder, deshalb schreiben wir sie an.
Lieber Autor, wenn du dich für so unfehlbar hältst, dass dir eine drei-Sterne-Rezension den Hut vom Fuß reißt, bitte ... geh zurück in dein Kämmerlein und schreib für dich. Denn egal was du auch tust, es wird nicht immer Jedem gefallen.
Und, lieber Buch-Blogger oder Book-Tuber: Nicht alle SPler sind schlecht. Manche haben einfach keine Ahnung, wie sie euch anschreiben sollen, wie sie herausstechen können aus dieser Masse an Rezensionsanfragen. Und manche haben Angst vor euch. Denn es gibt doch das ein oder andere Gerücht, das euch als den bösen Wolf darstellt. Vielleicht kommt das auch nicht von ungefähr. Versucht doch einfach nett zu reagieren, auch wenn es schwer ist.

Fazit


Ich jedenfalls glaube, dass wir als Autoren (und da gerade die SPler) uns nicht schuldig fühlen müssen, wenn wir einen Buch-Blogger anschreiben.
Und genau das werde ich jetzt tun.

Schreibaufgabe 1 - Show, don't tell

Wie einige von euch vielleicht wissen, stecke ich im Moment in der ein oder anderen Blockade was meine Schreiberei betrifft. Das ist für mich EXTREM nervig, weil ich eigentlich geplant hatte, den zweiten Band von "Glaubenssache" um den 15. Januar herum rausbringen zu können.
Nach der Ermunterung einiger guter Freunde, habe ich beschlossen, meine Schreiberei nicht an den Nagel zu hängen, sondern stattdessen die Blockade zu bekämpfen und ein paar Übungen zum Thema "kreatives Schreiben" zu machen.
Quelle / Source: klick

Bei dieser ersten Schreibaufgabe geht es darum, aus behaupteten Dingen, erzählte Dinge zu machen. Also ein Beispiel wäre:

Sie ist müde. wird zu Ihre Augenlider werden schwer und sie blinzelt ein paar Mal, angestrengt versucht sie wach zu bleiben.

Los geht's:


Draußen schneit es. - Flirrend fielen die glänzenden Eisnadeln durch die kalte Luft und an dem gefrorenen Fenster bildeten sich bereits die ersten Eiskristalle.

Es wird dunkel. - Die Sonne war schon vor einiger Zeit untergegangen und jetzt ging die Dämmerung in das tiefblaue Nachtschwarz über, das die Lichter der Stadt erst so richtig zum Leuchten bringen würde.

Er hat Hunger.- Sein Magen knurrte und er sah sich suchend in der Küche um. Zweimal hatte er bereits in den Kühlschrank gesehen, aber nichts davon hatte ihm zugesagt, denn seine Mitbewohner hatten nur Fleisch übrig gelassen und er war Vegetarier.


Er ist alt geworden. - Als er das letzte Mal darüber nachgedacht hatte, war er viel jünger gewesen. Trotzdem hatten sich seine Ansichten nicht geändert. Nur diese: Früher war es definitiv besser gewesen. Wenn er sich die Jugend heute so ansah, hatte er das Gefühl schon steinalt zu sein. Wann war das passiert?

Mittwoch, 14. Oktober 2015

AUFRUF!

Liebe Buch-Bloggerinnen und Buch-Blogger!

Vor einer knappen Woche ist mein erstes Buch erschienen und ich suche noch ein paar Begeisterte Leseratten, die Interesse daran haben eine Blogtour zu veranstalten oder natürlich das Buch einfach nur zu lesen und zu rezensieren.
Aus finanziellen Gründen kann ich leider nur das Ebook anbieten, aber keine Sorge: Die Geschichte ist die Gleiche.
Meldet euch doch bei mir, ich würde mich sehr freuen.

Read you soon,

Skye!

Wir sind online!

Hallo ihr Lieben!

Seit dem 3. Oktober gibt es den ersten Band von "Glaubenssache" jetzt auf Amazon. Im Moment zwar nur als E-Book, da bei der Printversion Änderungen in Schrift und Formatierungen gemacht werden müssen, aber im Moment läuft ein Deal.

Klickt hier und holt euch Glaubenssache - verbannt für unschlagbare 99ct!

Sonntag, 30. August 2015

ES IST SOWEIT! :)

Hallo ihr Lieben!

GLAUBENSSACHE - verbannt geht in den Druck. Hier auf einen Blick die wichtigsten Informationen. Solltet ihr ein Buch bestellen wollen, schreibt mir doch bitte eine E-Mail an stefanie.otto.autorin@gmail.com und ich lasse euch den Bestellzettel zukommen.


AUTOR: Skye Winter

TITEL: Glaubenssache - verbannt

GENRE: Jugendbuch, Dystopie, YoungAdult

PREIS: 11,95 Euro (zzg. 2,95 Euro Versandkosten)

Samstag, 25. Juli 2015

FANARTIKEL *-*

Hallo meine Sonnenkinder!

Es gibt jetzt auch eine Seite auf diesem Blog, wo ihr euch durch ein paar Postkarten-Motive stöbern könnt. Sobald ich dazu komme, mehr zu organisieren, erfahrt ihr das natürlich als erstes!

Küsschen, Skye
'♥

Dienstag, 7. Juli 2015

Gewinnspiel Tag 2

#GlaubenssacheGewinnspiel #IchbineinSonnenkind

Frage: Glaubt ihr an Liebe auf den ersten Blick?

Samstag, 4. Juli 2015

GEWINNSPIEL, Klappe die erste!

Countdown abgelaufen! Es geht lohoooos!
Wer am Gewinnspiel teilnehmen möchte, der teile das Foto dort wo er kann und /oder beantworte die folgende Frage: Welche Verhaltensweise stört dich an Menschen am meisten?
‪#‎IchbineinSonnenkind‬ ‪#‎GlaubenssacheGewinnspiel‬



Yaaaaaay
  „heart“-Emoticonmm

Freitag, 3. Juli 2015

THIS SONG WILL SAVE YOUR LIFE - Leila Sales (Rezension)

Ich durfte dieses Buch in einer der Testlese-Runden lesen & sage herzlichen Dank an den Kosmos-Verlag!

Zum Inhalt:
Elise ist eine Außenseiterin wie sie im Buche steht. Mit ihren sechzehn Jahren musste sie schon die ein oder andere Mobbing-Erfahrung über sich ergehen lassen. Weil sie nicht schlafen kann, unternimmt sie nachts Spaziergänge, auf denen sie mit ihrer Musik und ihren Gedanken allein ist. Solange, bis sie auf Pippa und Vicky trifft. Die Beiden nehmen sie sofort an und vor allem nehmen sie sie mit auf die Indie-Fete START. Dort trifft Elise den gutaussehenden Char, der dort auflegt und als er ihr für ein paar Minuten das Pult überlässt, entdeckt sie ihr Talent im DJing. Wie alles, was sie vorher lernen wollte, perfektioniert sie auch dieses Talent innerhalb weniger Wochen und wird zur gefragtesten Newcomerin der Szene. Endlich hat sie ein Leben unter Menschen, die sie so annehmen und schätzen, wie sie ist.


Meine Meinung:

Das Buch - und dabei vor allem Elise als Protagonistin - hat mich schon berührt und solange ich gelesen habe, war ich auch voll drin. Allerdings fiel es mir auch nicht schwer, das Buch mal aus der Hand zu legen. Die Geschichte hat im Allgemeinen eher an der Oberfläche gekratzt und ohne, dass ich eine bestimmte Situation herausnehmen könnte, habe ich das öfter gedacht. Auf einige Situationen wurde mir persönlich nicht tiefgründig genug eingegangen und ich habe irgendwie die ganze Zeit auf etwas gewartet.
Die Geschichte ist aber dennoch unterhaltsam und es gibt sicher ein paar Jugendliche, die sich an Elise ein Beispiel nehmen können und die vielleicht die Hoffnung kriegen können, dass es irgendwann besser wird (Glaubt mir, das wird es meistens!)
Sehr gut fand ich, wie die Autorin Elises Gefühlswelt ehrlich geschildert hat. Sie redet sich nicht heraus, gibt zu, dass es ihr um Aufmerksamkeit ging und das ist etwas, dass ich persönlich super fand. In anderen Büchern werden ähnliche Situationen oft sehr verdramatisiert. 
Ich finde Pippa, Vicky und Mel sind starke Nebencharaktere mit überzeugenden Handlungen, die die Geschichte interessanter gestalten, ohne dass sie sie dabei für sich einnehmen. 
Das Ende hat in meinen Augen auch ein bisschen geschwächelt, obwohl man durchaus auch denken könnte, dass das Absicht ist und dann ist es schon wieder okay. Trotzdem fand ich es irgendwie schade, dass man zB die Reaktion ihres Vaters nicht mehr mitbekommen hat.
Eine super Idee fand ich auch die Playlist hinten im Buch, denn die Songs transportieren das Feeling des Buches perfekt.

Ich empfehle dieses Buch allen Mädchen (und vielleicht Jungen) die es im Moment in der Schule schwer haben, da es ein Hoffnungsschmöker ist und allen, die es vielleicht mal schwer hatten oder einfach nur denen, die an einer musikbegeisterten Protagonistin interessiert sind.

Ich für meinen Teil werde jetzt DJing lernen ;)
Skye.

Donnerstag, 25. Juni 2015

G ☼ E ☼ W ☼ I ☼ N ☼ N ☼ S ☼ P ☼ I ☼ E ☼ L

Ihr seid schon neugierig auf den ersten Band von Glaubensssache?
Und ihr habt richtig Lust 1 von 3 signierten Taschenbüchern zu gewinnen?
Wunderbar, dann lest jetzt weiter!

Als ungefähren Erscheinungstermin für den ersten Band von GLAUBENSSACHE, peile ich den 5. August 2015 an.
Um euch die Wartezeit zu verkürzen, könnt ihr ab dem 5. Juli an einem Gewinnspiel teilnehmen, das einen Monat dauern wird.
Wer mindestens 1x teilnimmt fällt automatisch 1x in den LOSTOPF für die ersten drei SIGNIERTEN Taschenbuchausgaben. Je öfter ihr also mitmacht, desto häufiger gibt es euren Namen bei der Auslosung!

Und so geht’s:
Ich werde ein Bild auf meiner Facebookseite und dem Blog hier, sowie auf Instagram posten. Das ist das Bild des Tages und es enthält ein Zitat aus "Glaubenssache". Dazu stelle ich euch eine Frage, die ihr bitte als Kommentar beantwortet.

2. Wenn ihr möchtet, könnt ihr das Bild mit den Hashtags ‪#‎IchbineinSonnenkind‬ und‪#‎Glaubenssachegewinnspiel‬ teilen. DIES IST KEINE PFLICHT, erhöht aber eure Chancen bei der Ziehung, da jeder, der das Bild teilt noch einmal zusätzlich in den Lostopf fällt. 

Einen wunderschönen Tag noch, bleibt sonnig! 
Skye '♥

Fenia Kubin - Ich liebe dich, Lorelai (Rezension)

Ein solider Highschool-Roman mit erotischen Elementen. Süß und sexy und haaaach! 



»Ich habe keinen Spaß. Ich liebe sie gottverdammt. Ich will, dass sie mich auch liebt. Nicht weniger. Und vielleicht etwas mehr. Sehr viel mehr.« 

Eine Highschool. Die Neue. Sex. Und vielleicht Liebe. 

Matan ist unsichtbar, er ist der Nerd, der niemandem auffällt. Bis Lora im letzten Jahr an seine Schule wechselt und ihn aus unerklärlichen Gründen auserwählt. Sie teilen ein Geheimnis, das niemand wissen darf. Und alles scheint zu funktionieren, bis Matan mehr will ... bis Matan Lora will. Und zwar ganz.

Lorelai weiß was sie will. 
Matan auch. 

Und Fenia Kubin, die beide erschaffen hat, weiß erst Recht was sie will! 
Die Autorin begeistert in ihrem Debütroman "Ich liebe dich, Lorelai" mit einem herzerfrischenden und selbstironischen Protagonisten (Matan Coen) der sich mit seiner Unbeliebtheit abgefunden hat und sich selbst witzhaft als Kaugummi an einer Spindtür bezeichnet. 

Sein Leben (und seine Sicht darauf) ändern sich allerdings schlagartig, als Lorelai in sein Leben tritt. Naja, eigentlich tritt sie nicht direkt in SEIN Leben. 
Loreai Summerfield, die von allen nur Lora genannt wird, ist die Neue auf seiner Highschool und DER HAMMER, wenn man Mat glauben darf. Damit beginnt auch gleich das erste Kapitel, wir tauchen ein in die Welt des Matan Coen. Eine Welt in der man am Unbeliebtentisch sitzt und die hübsche Neue nur aus der Ferne anschmachten darf. 
Trotzdem ist Matan sich sicher: Er liebt Loreai. 
Und obwohl er nicht einmal im Traum daran gedacht hätte, dass sie ihn überhaupt bemerkt, kommt alles ganz anders.

Der Roman wird aus Sicht des achtzehnjährigen Matan Coen erzählt und auch wenn von einer Frau geschrieben, wirkt er doch so unglaublich authentisch, dass man ihn einfach lieben muss. 
Die Autorin begeistert mit viel Witz und Selbstironie in "Ich liebe dich, Lorelai." Mit kurzen, manchmal abrupt beendeten Sätzen und heißen [;)] Dialogen tauchen wir ein in die Geschichte von Matan Coen und Lorelai Summerfield, die angelehnt ist, an so viele Teenager-Filme und doch so ganz anders daherkommt, als man es am Anfang erwarten könnte. Ich konnte es nur schwer aus der Hand legen und hatte es innerhalb von drei Tagen durch.

Eine absolute Kaufempfehlung geht an die, die gern einen Erotikroman MIT Geschichte lesen, an alle die glauben, sie hätten die Pubertät längst hinter sich gelassen und an diejenigen, die auf einen spritzigen und direkten Schreibstil abfahren. Und ... okay, ich geb's auf: EINE LESEEMPFEHLUNG GEHT AN EINFACH ALLE, die sich trauen ;)







Hannah Ben - Geroge & Joshua (Rezension)

Du behandelst alle gleich, ist das nicht irgendwie grausam?




George und Joshua, der aktuelle Jugendroman von Hannah Ben, die uns zuvor schon mit der Geschichte über Chris & Sara überzeugte, liefert einiges an Input - zum Beispiel die Frage: Wie geht man als herzensguter und angepasster Mensch damit um, wenn einen jemand völlig ohne Grund nicht leiden kann? Und wie reagiert man, wenn einen alle ansehen, als wäre man jemand anders?

George Saphir besucht die christliche Klosterschule St. Antonia, wo er auch auf den zugeknöpften Joshua trifft, als dieser neu in seine Klasse kommt. Obwohl sich normalerweise jeder gut mit George versteht, weil man ihn einfach liebhaben muss - sieht Joshua das anders. Er wirft ihm sein Gutmensch-sein vor und die beiden geraten immer wieder aneinander, naja, mehr oder weniger, da man mit George, der sich immer für alles die Schuld gibt, nur sehr schwer aneinandergeraten kann. 

Das Buch befasst sich subtil mit den Themen von Verlust und Erwachsen-werden und das einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel und ist deshalb empfehlenswert für junge Leser, die sich gerade inmitten der Phase befinden, in der sie nach sich selbst suchen, genauso aber für Leser von 20 und 20+, da es ihnen sicher helfen kann, einen Einblick in die Denkweise von jungen Menschen zu bekommen.

Hannah Ben schafft es gekonnt mit ihrer Sprache uns die Innenwelt von George nahezubringen und so macht es einfach Spaß, den Kleinen durch das Buch beim Erwachsen-werden zu verfolgen. Denn George macht eine Veränderung durch und lernt für sich selbst und für's Leben. 

Das Cover überzeugte mich von Anfang an. Zum einen weil es nicht direkt mit Personen arbeitet und einem so noch die Fantasie bleibt, sich George und Joshua vorzustellen und zum anderen, weil es mit dem Klavier zart auf etwas hinweist, dass im Buch sehr wichtig wird, im Klappentext aber nicht auftaucht. So schlägt Hannah Ben eine gute Verbindung zwischen Einband und Geschichte. Da außerdem sehr unaufdringliche Farben verwendet wurden, um dieses Cover zu gestalten und das perfekt zu George passt - unaufdringlich und sanft - halte ich das komplette Werk mit diesem Cover für sehr schön abgerundet.

Einen kleinen Abzug gebe ich, weil ich als Christin nicht wirklich von George's Gläubigkeit überzeugt wurde. Das war mir nicht tiefgründig genug.

Trotzdem ein gelungenes Jugendbuch und eine ABSOLUTE KAUFEMPFEHLUNG für alle, die sich schon immer gefragt haben: "Was passiert, wenn du alles richtig machst - und dann kommt einer und kritisiert dich trotzdem?"













Füllszenen - eine Ermutigung

Ich habe ganz oft das Problem, dass ich mir im Vorhinein denke "So eine Szene würde ich gern schreiben, aber sie bringt niemanden weiter" Dabei handelt es sich um Textabschnitte, die mir ein Gefühl vermitteln, aber in der Geschichte nicht wirklich etwas verändern. Ich denke in einem solchen Fall über sogenannte "Füllszenen" nach. Näheres dazu in diesem Post.


Was eine (gute) Geschichte ausmacht


Jede gute Geschichte ist spannend (oder zumindest so mitreißend, dass man sie nicht gähnend zur Seite legt), denn wenn man ein Buch schreibt, dann will man doch, dass die Menschen, die es lesen, es nicht aus der Hand legen können. Man will, dass sie gefesselt sind und 'dran bleiben.'
Dafür ist es wichtig, dass man auch mal Füllszenen einbaut, um dem konzentrierten Leserkopf ein wenig Entspannung zu geben.



Füllszenen - was ist das und wenn ja, wie viele?


Natürlich ist ein guter Spannungsbogen nie verkehrt, aber dies bedeutet nicht, dass sich eine spannende Szene an die andere reihen muss. Dadurch würde das Buch sehr anstrengend zu lesen, denn keiner kann sich alles merken. Der Leser wäre schnell überfordert und würde vielleicht etwwas wichtiges übersehen, was ihn zweihundert Seiten später dann verwirrt innehalten lässt. Außerdem könnte ich mir eine gewisse Verwirrung vorstellen, wenn man auszuselektieren versucht, was genau wichtig ist und was nicht. Füllszenen schaffen genau hier Abhilfe. Die Handlung wird hier nicht nennenswert vorangetrieben, die Protagonisten gehen vielleicht spazieren und reflektieren die Erlebnisse des letzten Kapitels oder schlafen. Natürlich sollte man sich vorher (oder spätestens beim Überarbeiten) überlegen, wann eine solche Szene Sinn macht, aber eigentlich passt es vom Gefühl her meistens ganz gut. Um das Ganze mal prozentual aufzusplitten, würde ich sagen, ein gutes Buch besteht (neben 100 anderen wichtigen Faktoren) aus 80% Story und 20% Füllszenen.
Hier ein Beispiel, wenn ihr noch nicht ganz verstanden habt, woran ihr eine Füllszene erkennen könnt.


Achtung, Füllszene. Konzentration kann abgeschaltet werden.


Franz erwischte das Taxi nur knapp, als er dann aber darin saß und die Wärme ihn einhüllte  konnte er sich etwas entspannen. Im Kopf durchlebte er die vorangegangenen Ereignisse noch einmal. Was hatte dieser Mann am Hauptbahnhof gemacht? Und war es reiner Zufall, dass er ihm so bekannt erschien? Sanft legte Lisa neben ihm ihre Hand auf sein Bein und er kam ein bisschen herunter. Er sollte sich nicht solche Gedanken machen. ... to be continued
Diese Szene reflektiert, was vorher passiert ist und erinnert den Leser so noch einmal daran. Die Fragen, welche Franz sich hier selbst stellt, kann der Leser für sich beantworten oder auch nicht. Wenn der Leser diese Szene nicht genau liest, würde es dem Verständnis für den Verlauf der Geschichte keinen Abbruch tun.


Jetzt gehts wieder wichtig weiter, KEINE Füllszene mehr!


Und dann sah er ihn. Der Mann stand, mit den Fingern schnippsend, am Wasserspender. Er trug eine dunkle Lederjacke und starrte ihn durchdringend an. Ob er tatsächlich ihn meinte? Franz vergaß die Leute um ihn herum völlig und bewegte sich rückwärts von diesem gruseligen Typ weg. Das hatte seine Folgen, denn er rannte prompt in jemanden hinein. 
Im Gegensatz zu der vorangegangenen Füllszene oben, ist diese Szene wieder wichtig, denn sie enthält Informationen, die den Fluss der Geschichte voranbringen. Wer zum Beispiel ist dieser Wasserspender-Kerl, vielleicht wird das später mal der Bruder seiner dann festen Freundin sein. Genauso der Mensch in den unser Beispielprotagonist hier hineinrennt: Zeigt er ihm den Weg eröffnet das völlig neue Möglichkeiten für die Geschichte an sich.


Ich schreibe einfach 100 Füllszenen und hab dann ein 500-Seiten-Buch


Dies ist k-(eine schlechte) Lösung, denn darum sollte es nicht gehen. Auch wenn das ziemlich gemein klingt, lässt es sich pauschal so ausdrücken: Wenn du nichts zu erzählen hast, dann lass es sein. Füllszenen machen NIE die Geschichte aus, sie unterstützen nur hier und da ein wenig und sei es auch nur, um den Protagonisten ein bisschen besser kennenzulernen. Meist weiß man als Autor selbst noch gar nicht, welche Szenen wichtig für den Verlauf der Geschichte werden und welche nur als Füllszene dienen, spätestens beim Überarbeiten am Ende wird einem dann aber klar, was man behält (sei es als Füllszene oder weil es wichtig ist) und was man mit Strg-D ganz schnell in den Papierkorb verschiebt.



kurzes Fazit über das viele Gequatsche


Zusammengefasst will ich damit nur sagen: Schreibt alles auf, was euch in den Kopf kommt, auch wenn es euch noch nicht wichtig erscheint. Es könnte die gesamte Geschichte in eine ganz neue Richtung lenken - und wenn nicht, dann nutzt ihr es einfach als Füllszene.


Also dann, auf gutes Schreiben
eure Skye '♥